Pjöngjang Highlights Teil 1

06Okt2017

Mit dem Frühstück haben wir uns schwer getan, weil wir die Speisen auf dem Büffet nicht identifizieren konnten. AusMitleid mit unseren fast leeren Tellern bekamen wir schließlich alle ein Spiegelei. Und dann ging's Ios.

Wir starteten im Kriegsmuseum. Nach der Besichtigung erbeuteter Kriegswaffen aus dem Koreakrieg (1950 - 1953), stiefelten wir durch das aufgebrachte Spionageschiff US Pueblo. In diesem wirklich beeindruckenden, riesigen Museum sahen wir einen aufschlussreichen Film über die Ursachen des Koreakrieges. Da wir danach erhebliche Zweifel an der Darstellung in unseren Medien hatten, müssen wir bei Scholl-Latour nochmals nachlesen. Leider wurden wir sehr zügig durch die aufwändig gestaltete Ausstellung geführt und haben bei weitem nicht alles sehen können. Den krönenden Abschluss bildete ein riesiges 360-Grad-Panorama mit Video- und Audioffekten von der Belagerung Kaesongs. Wir saßen auf einer Art Drehbühne und verfolgten das Spektakel in deutscher Sprache. Das Panorama hat einen Umfang von 112 m und ist 15 m hoch. Es erinnert an Tübkes Bauernkriegspanorama in Bad Frankenhausen (123 m und 14 m hoch).

Weiter ging's zum Wissenschaft- und Technikpalast, der seinem Namen alle Ehre macht. Unglaubliche 3.000 Computer stehen dort der Bevölkerung zur Verfügung. Wir haben auch tatsächlich daran spielende Kinder und lernende Studenten gesehen. Wir gönnten uns den Spaß und besuchten das dortige 4-D-Kino. Da wir alle keine Achterbahn fahren wollten, schauten wir uns Dinos an ?.

Ein Spaziergang auf der nagelneuen, mit modernen Hochhäusern bebauten Mirae Straße (Straße der Zukunft der Wissenschaft) rundete den 1. Teil der Stadtbesichtigung ab. In Korea wohnt man generell mietfrei, zahlt nur die Betriebskosten und kann die Wohnungen auch vererben.

In der Postfiliale erstanden wir "Ansichts"karten und Briefmarken.

Auf dem Weg nach Nampo, vorbei an endlosen Reisfeldern (offensichtlich wird jedes nutzbare Fleckchen bewirtschaftet) besichtigten wir eine Fabrik zur Herstellung von Fensterglas. Von der Schmelze bis zur Transportverpackung konnten wir die gesamte vollautomatisierte Fertigungsstraße besichtigen, während die Betriebssportgruppe sich auf ein Fußballspiel vorbereitete.

Zum krönenden Abschluss des Tages wurden wir von unseren drei Koreanern zum Muschel"grillen" (3maliges Flambieren mit Primasprit) eingeladen. Dazu wurden 12 kg Muscheln und 5 l Eichelschnaps gekauft. Die Muscheln haben wir geschafft, den Schnaps nicht ganz. Anschließende Steh- und Gehversuche waren für Einen von uns mit erheblichen Problemen verbunden. Also hakten wir uns unter und bildeten eine Reihe. Wir waren ohnehin die einzigen Hotelgäste, da störte unser "Gesang" wenigstens niemanden. Wir hatten zusammen so viel Spaß, dass wir selber nicht glauben konnten, in Nordkorea zu sein.

unser Hotel Koryo  Hotellobby   Kriegsmuseum    Palast der Wissenschaften Modell des Wissenschaftspalastes   3000 Computer im Palast der Wissenschaften Pjöngjang Mirae Straße Wohnhochhaus Ryugyong Hotel     Reisfelder ohne Ende Maistrocknung am Straßenrand - da klaut keiner     5 l Eichelschnaps  Gegrillte Muscheln - vorher    die Reste  Ohh - lecker?