Resümee

22Okt2017

Wer nach Nordkorea reist, behaftet mit Vorurteilen und der westeuropäischen Arroganz gegenüber anderen Ländern, der kann sicher seine Bestätigung finden.

Wer jedoch unvoreingenommen, offen und tolerant unterwegs ist, der wird ein interessantes Land mit schwer arbeitenden Menschen finden, die Großes geleistet haben und leisten. Sie sind zurückhaltend und höflich.
Er wird ein Land finden,
- in dem Kunst und Kultur gefördert werden,
- wo es in jeder größeren Stadt Theater, Kultur- oder Kunsthäuser gibt,
- in dem es eine 12jährige Schulpflicht gibt und die Wissenschaft einen hohen Stellenwert hat,
- ohne Arbeitslose, Bettler oder Obdachlose,
- in dem die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln mittels Lebensmittelkarten sichergestellt ist.
Sicher ist manches für uns skurril bis grotesk. Es steht uns jedoch nicht zu, darüber zu urteilen.

Wer vor hat nach Nordkorea zu reisen, sollte wissen, dass Touristen nur mit EURO, Dollar oder Chinesischen Renmimbi Yuan zahlen können. Wichtig ist, eine möglichst kleine Stückelung mitzunehmen, z. B. viele 5 und 10 € Scheine sowie Hartgeld.

Ein wichtiges Mitbringsel sind deutsche Zigaretten, da nahezu alle Männer rauchen und gute deutsche oder Schweizer Schokolade für Guides und örtliche Führer.

Mitgebrachte Süßigkeiten und Stifte lassen sich schwer verteilen, da sich die Menschen gegenüber Ausländern sehr reserviert verhalten. Am besten, man gibt alles dem Reiseleiter.

Außerdem sollte man sich Zeit nehmen und mindestens 10 Tage einplanen. Wer noch ins Paektu-Gebirge will, braucht mehr Zeit.

Obwohl von uns ursprünglich anders geplant, hat es sich doch als richtig erwiesen, zuerst mit dem Zug zu fahren und zurück zu fliegen.

Auch wir haben im Vorfeld der Reise u.a. das Buch von Christian Eisert "Kim und Struppi" gelesen und müssen sagen, dass vieles so einfach nicht oder nicht mehr stimmt, etliches deutlich überspitzt dargestellt wird und manches richtig falsch ist. O.k., Christian Eisert ist ein Satiriker und unter diesem Blickwinkel gelesen und die künstlerische Freiheit berücksichtigt, ist es dann doch amüsant geschrieben. Man sollte es nur nicht als bare Münze nehmen.

Auch Nordkorea hat inzwischen die Wehrpflicht abgeschafft. Es lohnt sich aber in finanzieller Hinsicht 2-4 Jahre freiwillig zu dienen, auch weil man danach bessere Studien-, Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten hat.

Die Menschen bewegen sich hier vorrangig zu Fuß, per Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln. PKWs unterscheiden sich anhand der Nummernschilder:
schwarz - Militär
blau       - Behörden, öffentliche Einrichtungen
rot          - internationale Firmen
weiß       - Diplomaten
orange   - privat
grün - Diplomaten
Wir haben auf der ganzen Reise vorrangig blaue oder schwarze und ganze zwei orange Nummernschilder gesehen.

Eine Nordkorea Reise ist selbst für erfahrene Reisende ein Erlebnis der besonderen Art. Dass diese Reise für uns so schön und interessant war, ist in besonderem Maße unseren drei koreanischen Begleitern und ganz besonders unserer großartigen Reiseleiterin Suryon zu danken. Vielen Dank für dieses unvergessliche Erlebnis!

Danke sagen wir auch unserem Veranstalter China-Hansa-Travel und der persönlichen Betreuung durch Herrn Jianli Chen.