Westmeerschleusensystem und Kooperative
07Okt2017
Eines der wohl großartigsten Bauwerke von Weltrang, das Westmeerschleusensystem, stand heute auf dem Besuchsprogramm. Kaum zu glauben, dass hier über eine Breite von 13 km innerhalb von 5 Jahren Bauzeit mit einfachsten Mitteln das Meer abgeriegelt wurde und ein umfangreiches Schleusensystem entstand. Es besteht aus drei Schleusenkammern für Schiffe unterhalb von 50.000 t, hat einen Schutzdamm mit Dutzenden Schleusen, die große Wassermengen des Taedong stauen können, einen Hilfsdamm und einen 6,5 km langen Staudamm sowie eine Fischtreppe. Wir hatten nie zuvor davon gehört, obwohl der Bau 1986 fertiggestellt wurde und die DDR mit Ingenieurwissen beim Bau brüderliche Hilfe leistete. Mit der Schaffung dieses Schleusensystems entstand am Unterlauf des Taedong ein großes künstliches Staubecken, das der Bewässerung von Marschland und anderen umliegenden Ackerflächen sowie der ausreichenden Versorgung dieser Gebiete mit Brauch- und Trinkwasser dient. Wir waren sehr beeindruckt.
Auf dem Weg nach Sariwon stoppten wir am Anak-Grab Nr. 3 (Königsgrab, das zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört).
Theoretisch dürfen wir unterwegs alles fotografieren, was sich nur als äußerst schwierig erweist, wenn der Bus ohne zu stoppen über übelste Schotterpisten rast. Und genau in solchen Momenten fahren wir an den besten Motiven vorbei ?.
Nachmittagsziel war eine der landwirtschaftlichen Vorzeigekooperativen. Interessant war der Blick in eines der Gewächshäuser und in eines der Wohnhäuser, die den Bauern der Kooperative zur Verfügung gestellt werden. Im ganzen Land ist alles immer picobello sauber, selbst die Straßen und Wege, so auch in der Kooperative. Die Koreaner sind mit Recht stolz auf ihre Eigenentwicklungen, die der Sanktionspolitik geschuldet sind.
In der Folklorestraße hatten wir zum Abschluss noch unseren Spaß mit historischen Gewändern und probierten Makgolli, ein durchaus wohlschmeckendes, leicht gähriges Getränk aus Reis, Malz und Zucker.
Wir reisen insgesamt so entspannt, wie vielleicht noch im Iran. Alle Wertsachen im Bus, Fenster und Türen weit offen und keiner hat Sorge, dass etwas abhanden kommen könnte.